Torsten Neumann zum Landesvorsitzenden wiedergewählt
Auf dem 30. Vertretertag in Soltau ist Torsten Neumann mit 92,3 Prozent der abgegebenen Stimmen zum Landesvorsitzenden des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL wiedergewählt worden. Der 57-jährige Neumann aus Hermannsburg unterrichtet an der Anne-Frank-Oberschule in Bergen im Landkreis Celle. Es ist seine dritte Amtsperiode. Ihm zur Seite stehen im Team Maximilian Dietrich aus Aurich, Matthias Fricke aus Braunschweig, Andrea Heinsohn aus Celle, Stefanie Scholz aus Isernhagen sowie Ottmar Framke aus Barsinghausen und Dirk Müller aus Celle.
Große Sorgen bereiten dem VNL weiterhin die angespannte Personallage an den Schulen in Niedersachsen. Insbesondere die nicht-gymnasialen Schulformen sowie die ländlichen Regionen leiden erheblich unter dem Lehrkräftemangel. Trotz widriger Umstände wie dem Lehrkräftemangel und dessen Folgen halten die Lehrkräfte mit viel Elan und Aufopferung den Schulbetrieb aufrecht. Ungelöst ist immer noch die viel zu hohe Belastung aller in Schulen Tätigen. Zu wirklich spürbaren Entlastungen wie z. B. einem erkennbaren Bürokratieabbau ist es bislang nicht gekommen. Neben den Lehrkräften fehlt insbesondere Unterstützungspersonal. „Der Umfang der Einstellungen von Fachpersonal wie in den Bereichen Schulsozialarbeit, Psychologie oder Therapie reicht vorne und hinten nicht aus. Der Bedarf ist riesig – doch das Handeln bleibt minimal, “ so Neumann.
Der von Kultusministerin Julia Willie Hamburg letzte Woche im Kultusausschuss vorgestellte Haushaltsplanentwurf 2026 weist in die richtige Richtung, wird aber letztlich nur ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben. Entscheidend wird sein, welche der angekündigten Maßnahmen wirklich umgesetzt werden können. Im Ankündigen ist die rot-grüne Landesregierung bislang sehr groß gewesen, im Umsetzen hat es oft gehapert.
„Der Ausfall vieler Unterrichtsstunden an unseren Schulen ist und wird leider noch immer ein Dauerzustand bleiben. Ein wirklich erfolgsversprechendes Konzept zur Behebung dieses Problems ist nicht zu erkennen. Überlegungen zur Vereinheitlichung der Lehrkräfteausbildung und der Kerncurricula werden nicht zu mehr Unterricht führen. Wir vermissen weiterhin die dringend notwendige Erhöhung der Studienplätze für die Lehrämter mit praxistauglichen Inhalten - auch im Vorbereitungsdienst, “ so Neumann die Diskussionen auf dem Vertretertag zusammenfassend.
Neumann abschließend: „Als rohstoffarmes Land können wir nicht auf eine gute, umfassende Bildung verzichten und die gibt es nur mit einer guten Unterrichtsversorgung mit motivierten, nicht überlasteten Lehrkräften.“