Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zur Ifo-Bildungschancen-Studie: Ohne großen Wert: Quantität vor Qualität

Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zur Ifo-Bildungschancen-Studie: Ohne großen Wert: Quantität vor Qualität

Verband Niedersächsischer Lehrkräfte zur Ifo-Bildungschancen-Studie: Ohne großen Wert: Quantität vor Qualität

Zur am Montag publizierten Studie des ifo-Instituts München „Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländererklärt Torsten Neumann, VNL-Landesvorsitzender:

„Die am Dienstag publizierte Studie des ifo-Instituts München „Ungleiche Bildungschancen: Ein Blick in die Bundesländer“ hat festgestellt, dass die Bildungschancen in Deutschland ungleich verteilt seien. Maßstab dabei ist allein die Möglichkeit, ein Gymnasium besuchen zu können. Demnach ist die Ungleichheit der Bildungschancen in allen Bundesländern sehr stark ausgeprägt. Dennoch variiert die Chancengerechtigkeit zwischen den Bundesländern. Die ifo-Studie hat hierzu ein „Chancenverhältnis“ in Prozent für jedes Bundesland errechnet. Der bundesdeutsche Durchschnitt beträgt demnach 44,6 Prozent. Niedersachsen liegt mit 45,7 Prozent etwas darüber, Bayern mit 38,1 Prozent am Ende aller Bundesländer.

Als Sieger-Bundesland wird Berlin mir 53,8 Prozent gepriesen, auch weil dort die Grundschulzeit sechs Jahre beträgt. Dabei gehört bei allen bisherigen Bildungsstudien das Land Berlin zu den Schlusslichtern, Bayern jedoch zur Spitzgruppe. Die Studie stellt einseitig Quantität vor Qualität. Sie stellt das Abitur als das Non-Plus-Ultra da. Sie missachtet eklatant die Arbeit und Leistungen der nicht-gymnasialen Schulformen wie Ober-, Real- und Hauptschulen. Die gute, wertvolle Arbeit der Lehrkräfte an diesen Schulformen wird einfach ignoriert statt anerkannt und gewürdigt zu werden. Stand hier die Ideologie im Vordergrund?

Einzig die Empfehlungen, Eltern und Schulen in herausfordernden Lagen gezielt zu unterstützen sowie den vorschulischen Bereich mehr zu fördern, sind sinnvoll und äu-ßerst wichtig. Hier besteht auch für Niedersachsen dringender Handlungsbedarf. Ansonsten hat diese Studie in ihrer Kernaussage wenig Wert.“

Zurück