VNL - Statement zum INSM - Bildungsmonitor 2025
Zum heute [09.09.2025] veröffentlichten Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte:
„Der INSM-Bildungsmonitor 2025 hat gezeigt, dass Niedersachsen wie im Vorjahr in puncto Bildung allenfalls unteres Mittelmaß ist. Niedersachsen liegt dieses Jahr im Ranking wieder nur auf Platz 10 mit einem Minus von 2,3 Punkten zum Vorjahr. Dabei hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) anhand von insgesamt 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern bewertet, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.
Im Bildungsmonitor wird erneut auf Niedersachsens unterdurchschnittliche Platzierung im Handlungsfeld ‚Inputeffizienz‘ hingewiesen. Danach verlassen vergleichsweise viele Lehrkräfte die Schulen vorzeitig wegen Dienstunfähigkeit. Eine Ursache dafür ist die viel zu hohe Belastung unserer Lehrkräfte – und das seit Jahren. Der eklatante, seit Jahren anhaltende Lehrkräftemangel zeigt hier seine negative Wirkung. Unterstützungspersonal wie multiprofessionelle Teams als auch die Entlastung von bürokratischen Aufgaben wären ein wirksames Mittel, die Überbelastung der Lehrkräfte zu reduzieren und diese somit länger im Dienst halten zu können. Wir vom VNL haben weiderholt darauf hingewiesen. Hier muss endlich gehandelt werden und nicht immer wieder nur angekündigt werden.
In Niedersachsen ist die Sachmittelausstattung, gemessen am Personal an den Schulen, geringer als bei den meisten anderen Bundesländern. Etwas schlechter als der Bundesdurchschnitt schnitt Niedersachsen auch beim Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss ab. In Niedersachsen liegt die Abbrecherquote bei 22,6 Prozent im Bundesdurchschnitt bei 17,8 Prozent. Gerade in diesem Bereich muss intensiver als bisher bereits im vorschulischen Bereich, aber auch danach die Förderung dieser Kinder und Jugendlichen vorangetrieben werden.
Dabei wird im diesjährigen Bildungsmonitor positiv darauf hingewiesen, dass bei den zurückliegenden IQB-Tests zu den Bildungsstandards für die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus dem Jahr 2022 Niedersachsen im Vergleich zu den anderen Bundesländern einen positiv zu bewertenden geringeren Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg im Lesen aufweist.
Der INSM-Bildungsmonitor 2025 zeigt wieder einmal, dass Niedersachsen noch viel zu tun hat, auch wenn einiges bereits vorangetrieben wird. Handeln statt reden, Taten statt vollmundiger Ankündigungen – dann könnte es endlich aufwärts gehen."