VNL-Statement zum Corona-Kompensationskonzept
Zum „Corona-Kompensationskonzept für allgemein bildende Schulen“ des Kultusministers Grant Hendrik Tonne erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Lehrkräfte VNL/VDR:
„Was haben sich Kultusminister Grant Hendrik Tonne und das Kultusministerium wohl mit der Übermittlung des „Corona-Kompensationskonzepts für allgemein bildende Schulen“ am gestrigen Dienstag (08.09.2020) gedacht?
Es ist unfassbar, dass erst in der dritten Schulwoche (!) nach Schulstart dieses Konzept mit Handlungsanweisungen sowie weiteren Hinweisen zum Umgang bei Verstößen gegen Hygienemaßnahmen und der Befreiung vom Präsenzunterricht an unsere Schulen gegeben wird. Ein Minister und sein Ministerium sollten wissen, dass alle Schulen bereits deutlich vor dem ersten Schultag im neuen Schuljahr gründlich und verantwortungsvoll das Schuljahr vorbereitet haben. Sie haben sich intensiv Gedanken gemacht, wie die Ausbreitung des Coronavirus verhindert werden kann. Sie haben auch vor und während der Sommerferien inhaltlich und organisatorisch geplant, wie und was unsere Schülerinnen und Schüler gerade nach der langen Zeit des Lernens zu Hause nachzuholen bzw. im neuen Schuljahr zu lernen haben. Jetzt, nachdem Stundenpläne, Terminpläne, Klausurpläne, schuleigene Arbeitspläne und noch vieles mehr erstellt worden sind und die Fachkonferenzen getagt haben, kommt das Kultusministerium mit dem zehnseitigen Corona-Kompensationskonzept, in dem auch verpflichtende Beratungsgespräche bis zu den Herbstferien mit Schülern und Eltern gefordert sind. Die Arbeitsbelastung unserer Lehrkräfte ist unglaublich hoch. Ein erneutes Umplanen ist daher unzumutbar.
Das erst jetzt an die Schulen verschickte Konzept hätte schon im Juni oder Juli den Schulen zur Verfügung stehen müssen, bevor alle Planungen abgeschlossen sind und nicht erst, wenn das Schuljahr bereits in der dritten Woche läuft. Das war keine Glanzleistung!“