VNL-Statement zum Deutschen Schulbarometer 2025 Lehrkräfte

VNL-Statement zum Deutschen Schulbarometer 2025 Lehrkräfte

Die Ergebnisse des heute vorgestellten „Deutschen Schulbarometers Lehrkräfte 2025“ kommentiert Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte, wie folgt:

„Die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers 2025 sind besorgniserregend. Probleme wie die vielen verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schüler, der eklatante Lehrkräftemangel mit all seinen Folgen sowohl für Lehrkräfte als auch für Schülerinnen und Schüler, viel zu heterogene Klassen, eine Inklusion ohne Ressourcen, durch Überbelastung ausgebrannte Lehrkräfte, eine ausufernde Bürokratie und vor allen die Zunahme psychischer und physischer Gewalt an Schulen müssen jetzt endlich alle Verantwortlichen auf- bzw. wachrütteln. All diese Probleme sind seit langem bekannt und auch von uns immer wieder angeprangert worden. Geschehen ist bislang jedoch viel zu wenig.

Wir brauchen dringend mehr Unterstützung für alle an Schule Beteiligten. Wo bleibt das auch in Niedersachsen immer wieder angekündigte Unterstützungspersonal? Wir benötigen einen deutlichen Ausbau des schulpsychologischen Dienstes und der Schulsozialarbeit sowie multiprofessionelle Teams an allen Schulen. Lehrkräfte allein können die Vielzahl an sozialen, emotionalen und unterrichtlichen Aufgaben nicht mehr leisten.

Die Demokratiebildung an den Schulen ist immens wichtig, dafür wird mehr Zeit im Unterricht benötigt. Wenn Schülerinnen und Schüler ihre Schulzeit als selbstwirksam erleben und aktiv mitgestalten können, wird nicht nur das Wissen über unsere Demokratie, sondern auch das demokratische Handeln im Alltag gestärkt.

Von attraktiven Arbeitsbedingungen für Lehrende und Lernende können wir weiterhin nur träumen. Wir brauchen mehr Zeit für das Wesentliche, für Unterricht, Projekte und Fahrten sowie Fortbildungen. Die oftmals maroden Schulgebäude erschweren unsere Arbeit immens. Die Digitalisierung und KI-Nutzung muss von verantwortlicher Seite als Chance für Lehrkräfte und Schulleitungen begriffen und entsprechend gefördert werden. Es bedarf mehr Zeit und Ressourcen, um KI gezielt und pädagogisch sinnvoll einzusetzen – zum Wohle des Lernerfolgs der Schülerinnen und Schüler.

Das alles kann und muss endlich umgesetzt werden. Dazu bedarf es eines echten Interesses von Politik und Gesellschaft an einer nachhaltigen Bildungspolitik. Sonntagsreden helfen nicht weiter, es muss endlich gehandelt werden. Es ist schon zu lange geredet und versprochen worden.“

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