VNL - Statement zum Kultus-Haushalt 2026
- Langjährige VNL-Forderungen können (über Schulden) erfüllt werden
- Keine neue Schulstrukturdebatte!
Zum Schwerpunkt Kultus des heute im Landtag beschlossenen Haushalts 2026 äußert sich Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte wie folgt:
„Endlich sind viele unserer langjährigen Forderungen von der Landesregierung aufgenommen worden und können nunmehr mit dem neuen Kultushaushalt 2026 zumindest teilweise erfüllt werden:
- mehr Lehrkräfte
- konsequenter Ausbau multiprofessioneller Teams an unseren Schulen
- zusätzliche Vollzeitstellen für Pädagogische Mitarbeitende
- Stärkung des Ganztages, insbesondere im Primarbereich
- Anpassung des Schulbudgets an die enorm gestiegenen Kosten
- Vorantreiben der Digitalisierung an den Schulen
- mehr Sprachförderung
Dabei sind etliche Fragen noch offen. So ist die Ausstattung der Schülerinnen und Schüler mit Tablets nur dann für die Schulen hilfreich, wenn neben Fortbildungen für Lehrkräfte auch die Wartung der Geräte durch Fachpersonal sichergestellt ist. Soll diese Aufgabe den Kommunen übertragen werden, die bereits schon finanziell am Limit sind? Die Wartung können auf gar keinen Fall Lehrkräfte zusätzlich übernehmen, diese sind zum Unterrichten da und schon genug mit weiteren, vor allem zusätzlichen bürokratischen Aufgaben überlastet. Wäre es nicht eine Überlegung wert, den Schulen eine ausreichende Anzahl an Tabletkoffern statt jeder Schülerin und jedem Schüler ein eigenes Tablet zu finanzieren? Dafür könnten den Schulen ein eigenes Digitalbudget zur Verfügung gestellt werden, das sie eigenverantwortlich nutzen können.
Entschieden weisen wir in diesem Zusammenhang die Behauptung der bildungspolitischen Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen Lena Nzume während der Generaldebatte zum Haushalt am Dienstag zurück, dass unser bestehendes Schulsystem statt zu fördern ausgrenze, statt zu unterstützen überfordere und Unterschiedlichkeit verwalte statt als Stärke zu begreifen. Das ist nicht der Fall. Einen Systemwechsel einzufordern, ist in dieser Situation kontraproduktiv und hilft nicht weiter. Soll hier eine neue Schulsystemdebatte durch die Hintertür angestoßen werden?
Endlich, nach drei Jahren Regierungszeit, will Rot-Grün nicht mehr nur reden und ankündigen, jetzt soll endlich angepackt und umgesetzt werden. Das ist auch dringendst erforderlich, da die Lage an unseren Schulen, insbesondere an den nicht-gymnasialen Schulformen, bedrohlich ernst ist. Wir haben schon immer darauf hingewiesen, dass Investitionen in unsere Schulen Investitionen in die Zukunft unseres Landes sind. Das scheint jetzt auch unsere Landesregierung begriffen zu haben – höchste Zeit!“