VNL-Statement zur erneuten Ankündigung von kostenlosen Tablets an Niedersachsens Schulen
Zur erneuten Ankündigung von Leih-Tablets an Niedersachsens Schulen erklärt Torsten Neumann, Vorsitzender des VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte:
„Es gibt wieder einmal eine Ankündigung aus Hannover, die wievielte? Ministerpräsident Olaf Lies hat der Deutschen Presse-Agentur gegenüber noch einmal seine Ankündigung aus der Regierungserklärung bekräftigt, zum Schuljahr 2026/27 schrittweis, beginnend mit dem 7. Jahrgang, allen Schülerinnen und Schülern Leih-Tablets bis zur 10. Klasse zur Verfügung zu stellen. Wie es in der Oberstufe weitergehen soll, hat Lies offen gelassen. Ebenso ist noch vollkommen ungeklärt, wie die Leih-Tablets überhaupt finanziert werden können. Geld ist nämlich keines vorhanden. Eventuell kann die Finanzierung aus dem DigitalPakt 2.0, der noch gar nicht von der neuen Bundesregierung beschlossen worden ist, oder aus einem Sondervermögen erfolgen.
Grundsätzlich begrüßen wir den Schritt, kostenlose Tablets für alle an den Schulen einzuführen. Das ist auch ein Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit. Auch kann eine Nutzung von Smartphones im Unterricht damit beendet werden. Es fehlt jetzt jedoch ein konkreter Plan für die Umsetzung des SPD-Wahlversprechens „Kostenlose Tablets für alle“ und des Koalitionsvertrages von 2022. Es wird höchste Zeit, dass nicht nur der Ministerpräsident, sondern gerade auch Kultusministerin Julia Willie Hamburg konkret werden und Rahmenbedingungen und Konzepte vorlegen. Es gibt im Übrigen auch Schulen, nicht nur im Gymnasialbereich, die erfolgreich die Digitalisierung vorangetrieben haben.
Viele Schulen warten nicht nur auf den Einsatz multiprofessioneller Teams, sondern auch auf die Einstellung von IT-Fachpersonal zur Betreuung der technischen Aufgaben. Lehrkräfte können weder das Know-how noch die Zeit für Wartungs- und Reparaturarbeiten aufbringen. Die Lehrkräfte sind zum Unterrichten da.
Unsere Schulen brauchen Klarheit, wie es weitergehen soll. Ständiges Ankündigen hilft ihnen nicht weiter. Es müssen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden.“