VNL zum Schuljahresende

VNL zum Schuljahresende

  • Große Sorge um Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr
  • Gute Bildung nur mit guter Unterrichtsversorgung möglich

Auch zum Ende des Schuljahres 2024/25 bleibt für den VNL – Verband Niedersächsischer Lehrkräfte weiterhin die Sorge um die Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr sehr groß. Der Unterricht wird am 14. August 2025 wieder beginnen. Viele Schulen, besonders die nicht-gymnasialen Schulformen, wissen noch immer nicht, wie sie die Unterrichtsversorgung im neuen Schuljahr sicherstellen können. Nach Einschätzung des Verbands konnten bis zum Sommerferienbeginn wie in den Vorjahren zahlreiche Lehrkräftestellen, die für das neue Schuljahr ausgeschrieben worden sind, noch nicht besetzt werden. Besonders betroffen sind erneut die ländlichen Gebiete. Dadurch konnten oft nicht die notwendigen Fachlehrkräfte gewonnen werden. „Die bereits jetzt bestehende schlechte Unterrichtsversorgung muss an vielen Schulen in Niedersachsen auch im neuen Schuljahr ab August fortgeschrieben werden, wenn nicht noch ein Wunder geschehen wird. Wer glaubt aber noch an Wunder? Kaum eine(r), auch unsere Kultusministerin wohl nicht!“ so Torsten Neumann, VNL - Landesvorsitzender, der die geplante Bereitstellung von 1350 Lehrkräftestellen im Haushalt 2026 begrüßt, aber Zweifel hat, dass dadurch der Lehrkräftemangel 2026 spürbar reduziert werden wird.

Der VNL hat wiederholt auf den bestehenden und kommenden Lehrkräftemangel hingewiesen. Auch im neuen Schuljahr wird die enorme Belastung der Lehrkräfte ungelöst bleiben. Wir brauchen dringend mehr Unterstützung für alle an Schule Beteiligten. Wo bleibt das immer wieder angekündigte Unterstützungspersonal? Wir benötigen einen deutlichen Ausbau des schulpsychologischen Dienstes und der Schulsozialarbeit sowie multiprofessionelle Teams an allen Schulen. Lehrkräfte allein können die Vielzahl an sozialen, emotionalen und unterrichtlichen Aufgaben nicht mehr leisten.

Ebenso wenig können die Lehrkräfte die Wartungs- und Reparaturarbeiten des schulischen IT-Bereichs weiterhin übernehmen. Sie haben weder das Know-how noch die Zeit hierzu. Die Lehrkräfte sind zum Unterrichten da. Deshalb benötigen alle Schulen dringend IT-Fachpersonal zur Betreuung der technischen Aufgaben, insbesondere auch mit Blick auf die avisierte kostenfreie Ausgabe von Leih-Tablets ab dem 7. Schuljahrgang im nächsten Jahr.

Der Fachlehrkräftemangel bleibt ein weiteres großes Problem, das sich seit Jahren immer mehr verstärkt hat, aber ebenso lange schon bekannt ist. Die Politik hat darauf allenfalls halbherzig reagiert. Es fehlen insbesondere in den MINT-Fächern, Fremdsprachen und musischen Fächern geeignete Fachlehrkräfte. Ob diese Lücken durch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger gefüllt können, sei dahingestellt.

Neumann abschließend: „Die miese Unterrichtsversorgung ist an vielen Schulen mittlerweile Alltag. Es dürfen nicht erneut so viele Unterrichtsstunden wie in den Schuljahren zuvor ausfallen. Wo bleibt die dringend notwendige Erhöhung der Studienplätze für die Lehrämter? Unsere Schülerinnen und Schüler sind zu Unrecht die Leidtragenden einer verfehlten Politik, es geht um ihre Lebens- und Zukunftschancen. Als rohstoffarmes Land können wir nicht auf eine gute, umfassende Bildung verzichten und die gibt es nur mit einer guten Unterrichtsversorgung mit genügend Lehrkräften.“

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